Saturday 1 October 2011

Bari, wir sind da!

Das Packen in Zagarolo braucht lange: wir wissen nicht ob es am Verlassen dieser Oase, an unserer Traegheit oder an was auch immer liegt. Obwohl wir erst um 13h losfahren, legen wir an diesem Tag doch noch 60 km zurueck! Entweder hat der Ruhetag seine Wirkung entfaltet oder der Rueckenwind und die Abfahrten waren uns wohl gesinnt!

Nach Cassino wollen wir (Chantal meint: "will Yann"!) die grossen Strassen umgehen und suchen uns kleine Weglein aus. Der kleine Weg entpumpt sich als kuerzester Weg mit Bachdurchquerung und halber Hundeattacke, so dass wir sicher 3 Mal so lange wie auf der grossen Strasse brauchen! Die Haelfte des Ackerfeldes haben wir gleich auf unsere Reifen aufgeladen! Ab jetzt bleiben wir auf den normalen Strassen!

Die naechste Nacht verbringen wir auf einer verlassenen Kaesefabrik: der Besitzer hat Foerdergelder einkassiert und ist ohne je einen einzigen Kaese zu produzieren nach Argentinien abgehauen! Dies und andere Geschichten erfahren wir bei unseren Gastgebern, die uns zu caffe und Kuchen einladen. Bepackt mit selbergemachtem Sugo, machen wir uns auf den Weg...

Benevento: die Stadt empfaengt uns von der weniger schoenen Seite: nach dem Mittagesssen geht es uns besser und nachdem wir die Fussgaengerzone entdeckt haben, verlieben wir uns ein bisschen in die Stadt! wir finden am Schluss des Tages sogar noch DIE wertvolle Karte fuer unsere Weiterreise. Leider reicht es nicht mehr fuer die Zeltplatzsuche. Wir rufen unseren ersten warmshower-Kontakt an: Massimo. Dieser ist unsere Rettung. Wir werden verpflegt und geniessen den Abend in bilderbuchmaessiger Italianita-Nachtessenstimmung: la Mamma will Enzo, einem Gast, unbedingt Prosciutto futtern. Dieser laesst sich nach langen Ueberredungskuensten zu 2 Stuecken ueberreden. Kaum hat er seine schuetzenden Haende vom Teller genommen, haut la Mamma ihm gleich 5 Stuecke Prosciutto inkl. Mozzarella auf den Teller. Buon appetito, Enzo!
Massimo gibt uns super Tips fuer die Weiterreise, so dass wir bis Bari auf ruhigen Strassen plaudernd fahren koennen. Ein Uebernachtungstip von Massimo fuehrt uns nach Savignano ins Ospizio, ein sehr herziges Staedchen mit einer feinen Pizzeria und interessanten Diskussionen ueber die italienische Politik!
Der Anhaenger bietet am naechsten Morgen seine ersten Probleme. Dank Ferramenta vom Dorf fahren wir dann doch ab.

Am Abend schlagen wir unser Lager vor Stornarella auf, bei Mario auf seinem Bauernhof. Nach einer langen, aufschlussreichen Diskussionen ueber Recht und Unrecht im Mondlichte mit Mario, weckt er uns um 5.45 morgens auf und laedt uns zum Cappucino ein.

Weiter nach Trani, in ein altes Nonnenkloster, das heute als B&B dient. Welche Erholung auf der wunderschoenen Dachterrasse inmitten von Zitronen- und Limonenbaeumen.

Trani-Bari vergeht im Fluge: der Rueckenwind hat's in sich! wir brauchen kaum zu treten! Bei Alain, Velokurier in Bari, 2. warmshower-ler, finden wir Unterschlupf und laden ihn zum Znacht ein. In seiner Lieblingstrattoria (da Carlos) zaubert dieser uns ein Antipasti nach dem andern frisch zubereitet auf den Tisch. Dazu Weisswein und Limoncello. Wir kugeln nach Hause!
Am naechsten Tag nehmen wir das Schiff nach Patras. Arrivederci Italia! Wir haben viel schoenes gesehen und auch viel Trauriges erfahren (Mafia aus zweiter Hand)

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